Die erste Woche

C'est trop!

Wenn ich die erste Woche in drei Worte packen sollte, wären es müde, neugierig und dankbar.

 

Müde, weil es mich die ersten zwei Tage wirklich total aus den Latschen kippte. Das konnte doch kein Jetlag sein! (die Zugfahrt war nur elf Stunden lang gewesen). Als ich meine Verwunderung darüber einer Mitbewohnerin erzählte, ballte sie lächelnd die Faust: "Mais c'est normal non? Courage!" (dt.: Aber das ist doch normal. Nur Mut!)

 

Neugierig, weil es plötzlich so unglaublich viel Neues zu entdecken gab. Neue Orte, neue Menschen, neues Wetter (!). Und das nach eineinhalb Jahren Covid-Abstinenz. Marseille kommt mir vor wie ein nicht enden wollendes Becken an Attraktionen, schönen Bars, Stränden, Sonnenuntergängen, Theatern, und Museen. Wo also beginnen?

 

Dankbar war ich meinen sechs Mitbewohner:innen* und deren Zwischenmieter:innen sowie deren Freund:innen, da sie mich sofort sehr warmherzig aufnahmen und am ersten Abend meiner Ankunft sogar gekocht hatten.

 

Witzig: Sommerrollen heißen in der französischen Übersetzung übrigens Winterrollen.

 

Es war keine Frage, woher ich kam oder was ich machte oder (nicht) konnte - nur eine Tatsache, dass ich da war. Für mich wurde sogar einen halben Tag seeeehr laaaangsam gesprochen, was zur allgemeinen Erheiterung und viel Albernheit führte.

 *Danke Therri für die Vermittlung!!